100 Billionen Dollar „stranded assets“: wie falsche CO2-Preise gigantische Industrie-Friedhöfe verursachen

„Dieser Begriff beschreibt im Kern einen Kapitalversenkungsmechanismus. In der alten Welt – vor dem 2015 abgeschlossenem Pariser Klimaabkommen – wurden Investitionen in fossile Ressourcen lange als besonders attraktiv angesehen. Wie sich unter anderem am Absacken der Aktienkurse der großen Ölkonzerne schlüssig ablesen lässt, haben solche Aktiva in der Bilanz an Glanz und vor allem auch an Wert verloren. Schätzungen der Citibank zufolge entstand in diesem Zusammenhang real bereits 2015 an den Börsen eine Bewertungsblase von 100 Billionen – nicht bloß Milliarden – Dollar, eine riesige „Carbon Bubble“. Anders als im Moment der Investitionsentscheidung angenommen, werden bereits gebaute oder in Bau befindliche Anlagen der Erdöl-, Kohle- und petrochemischen Industrie durch die Einbeziehung der CO2-Kosten dauerhaft und massiv unrebtabler. Damit zeichnen sich schon jetzt Industriedriedhöfe unbeschreiblichen Ausmaßes ab.“

– Sonja Stuchtey und Martin R. Stuchtey in „Die große CO2-Blase“ – Das Ölzeitalter geht zu Ende – und damit erledigen sich viele einst profitable Geschäftsmodelle…“, Gastkommentar im Handelsblatt, 19., 20., 21. Februar 2021, Nr. 35

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