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Handelskonzern Carrefour betreibt Pricing Fairness und setzt ein Zeichen gegen Shrinkflation

Der französische Handelskonzern Carrefour präsentiert sich als Kämpfer gegen versteckte und aus Handelssicht unberechtigte Preiserhöhungen. Wie die Lebensmittelzeitung berichtet, werden in seinen Märkten derzeit Produkte gekennzeichnet, die bei weniger Inhalt dasselbe kosten – man spricht dann von Shrinkflation.

Der Filialist versieht dazu eine Reihe von betreffenden Lebensmitteln mit Aufklebern, die die Verbraucher vor den versteckten Preiserhöhungen warnen. Hier zeigt sich einmal mehr, dass der Handel bereit ist, mit den Herstellern auf Konfrontation zu gehen, und gleichzeitig darum bemüht ist, sich als Anwalt der Verbraucher darzustellen.

„In eine ähnliche Richtung ging vor kurzem die Penny-Aktion mit der Headline ‚Die wahren Kosten‘, bei der einige wenige Produkte für begrenzte Zeit mit deutlich höheren Preisen versehen wurden, um die versteckten und indirekten Umweltkosten zum Ausdruck zu bringen. Ein bemerkenswertes Vorgehen, um mediale Aufmerksamkeit zu erreichen“, so Professor Hans-Christian Riekhof.

Links:

Den vollständigen Artikel in der Lebensmitelzeitung lesen Sie hier (Abo):
https://www.lebensmittelzeitung.net/handel/nachrichten/preisstreit-carrefour-warnt-vor-versteckten-preiserhoehungen-173339

Streit um Preisgestaltung: Edeka und der Lieferboykott von Markenherstellern

Deutschlands größter Einzelhändler Edeka will im Kampf um die Preisgestaltung von Markenherstellern standhaft bleiben. Aktuell seien es 17 Konzerne, die Edeka nicht beliefern, sagte Vorstandschef Markus Mosa. Laut einer aktuellen Meldung des Nachrichtenkanals ntv vom 26. April 2023 heißt es, die „Gier“ der internationalen Lebensmittelkonzerne lasse noch nicht nach. Zu den Lieferanten des aus 11.000 Geschäften bestehenden Edeka-Verbunds zählen Konzerne wie Procter & Gamble, Mars und Pepsi sowie Teile von Henkel, Schwartau und Unilever.

Die Preisgestaltung der Marken sei noch weniger nachvollziehbar als im vergangenen Jahr, seien doch etliche Rohstoffe etwa für Waschmittel, aber auch Weizen, Öle und Fette wieder billiger geworden, so Mosa. Die Markenartikelindustrie maximiere ihre Ergebnisse und verzichte lieber auf Belieferung. Hintergrund ist ein seit Monaten schwelender Streit, den sich Einzelhändler und führende Markenhersteller um die Preise liefern.

Es geht um Machtfragen: Wer kann sich bei der Preisstrategie durchsetzen?

„Eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Lieferanten und Handel sieht anders aus“, sagt Pricing-Experte Prof. Dr. Hans-Christian Riekhof. „Wenn ein Handelskonzern meldet, dass es einen Lieferboykott von 17 namhaften Markenartikel-Herstellern gibt, dann ist das ein Phänomen, das uns nicht alle Tage begegnet – und das die Verbraucher angesichts der Lücken im Regal auch registrieren.“

Offensichtlich fühle sich eine der Parteien übervorteilt und könne sich mit den angebotenen Preisen bzw. Konditionen nicht einverstanden erklären – es komme zu keinem Verhandlungsergebnis. Riekhof: „In der Verhandlungsführung nennt man das ‚BATNA‘ (Best Alternative to No Agreement). Es geht um Machtfragen: wer sitzt am längeren Hebel und kann sich letztlich mit seinen Vorstellungen durchsetzen?“

Wie sehen die Preisstrategien für Eigenmarken aus?

Einzelhändler wie Edeka hätten schon vor Jahren begonnen, sich von den Markenartikel-Herstellern unabhängiger zu machen, indem sie Eigenmarken aufbauen. Allerdings überwiegend in den unteren Preislagen, so Riekhof weiter. Er empfiehlt den Einzelhändlern, die Preisstrategie für ihre Eigenmarken dringend zu überprüfen.

„Aus unseren Pricing-Projekten für den Handel wissen wir, dass der Preisabstand zwischen Handelsmarke und Herstellermarke aus Kundensicht deutlich verringert werden kann. Hier liegen unausgeschöpfte Ertragspotentiale für den Handel. Gut, dass die Hersteller den Handel zwingen, ihre Preisarchitektur zu überprüfen.“

(Lesen Sie hierzu auch Riekhof on Pricing zum Thema Preisarchitektur).

Links

Vollständigen Artikel lesen:
https://amp.n-tv.de/wirtschaft/Edeka-meldet-Lieferboykott-von-17-Herstellern-article24079771.html

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Tara Clark/pexels.de

Die Digitalierung des stationären Einzelhandels – Prof. Riekhof im PFH Podcast

In der aktuellen Ausgabe des Podcasts „Beyond the Knowledge“ spricht Prof. Dr. Hans-Christian Riekhof, CEO des Unternehmens locandis und Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der PFH Göttingen, über die Chancen der Digitalisierung im Einzelhandel und präsentiert die Ergebnisse einer aktuellen Expertenbefragung zum Themea Instore Navigation. Laut Dr. Hans-Christian Riekhof sind die drei großen Herausforderung für den Handel in den kommenden Jahren:

  • eine erlebnisorientierte und hochwertige Gestaltung der Ladenflächen zu realisieren
  • eine Verbesserung der Lieferfähigkeit und der logistischen Prozesse vorzunehmen.
  • die Digitalisierung auch im stationären Einzelhandel voranzutreiben und mit den Kunden nicht nur face-to-face, sondern auch über das Smartphone zu kommunizieren.

In einer Expertenbefragung untersuchte Prof. Riekhof die Digitalisierung des Einzelhandels. Was sind die großen Herausforderungen für den Einzelhandel und wie werden sich die Marketingkonzepte des Einzelhandels in Zukunft entwickeln? Diese und weitere Themen werden in der dritten Folge des PFH Podcasts „Beyond the Knowledge“ besprochen.

Die ganze Podcastfolge können Sie hier abrufen und anschließend über alle gängigen Padcast-Kanäle anhören.

Mehr zum Unternehmen locandis:
www.locandis.de

Instore Navigation: Ergebnisbericht zur Expertenbefragung

Zum Thema Instore Navigation wurde im Rahmen des EFRE-geförderten Projektes DeepNav der PFH Private Hochschule Göttingen eine Expertenbefragung durchgeführt. Die Ergebnisse liegen nun vor.

Zum Hintergrund: Im Gegensatz zum Online-Handel schreitet die Digitalisierung im stationären Handel langsamer voran. Dabei stellt sich gerade auch für stationäre Ladenkonzepte die Frage einer konsequenten Umsetzung begleitender digitaler Kommunikationskonzepte mit dem Kunden vor Ort. Instore Navigation, per unternehmensspezifischen Apps auf Smartphones gesteuert, bietet eine Reihe von Optionen, um Kunden praktisch zu unterstützen und das Einkauferlebnis zu verbessern, etwa indem die Produktsuche erleichtert wird.

Untersucht wurde u.a., welchen Beitrag Instore Navigation im großflächigen stationären Handel leistet, um vor Ort einen digitalen Kundendialog aufzubauen. Lassen sich dadurch spannende Einsichten für den Handel generieren? Welche Rolle spielen app-basierte Kundenkarten, mit denen Kunden direkt am Warenregal werbliche Informationen per Push-Nachrichten zugestellt werden können? Wie wird dieser Themenbereich von Experten, aus der Perspektive der Unternehmen eingeschätzt?

Die Studie zeigt im Grunde zweierlei: der Einzelhandel steht allenfalls am Beginn einer Digitalisierung des Kundenerlebnisses in den Stores, aber es sind auch schon sehr konkrete Überlegungen sichtbar, wie man die Instore Navigation in diesen Prozess der Digitalisierung einbinden kann.

Erstellt wurde die Studie von Prof. Dr. Hans-Christian Riekhof, Professor für Internationales Marketing an der PFH Private Hochschule Göttingen, unterstützt von den PFH-Absolventen Mathieu Grüneklee und Leon Reutel.

Hier können Sie die Ergebnisse lesen:

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