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Wirtschaftswoche über Deutschlands Preisfavoriten 2024: Pricing-Experte Riekhof empfiehlt mehr Preisflexibilität

Bei welchen Dienstleistungsanbietern aus den verschiedensten Lebensbereichen findet man die günstigsten Preise? Bereits zum zweiten Mal wurden Menschen dazu von der Analyse- und Beratungsgesellschaft ServiceValue und der WirtschaftsWoche befragt, insgesamt 213.000 Personen. Spitzenreiter der in einem Ranking zusammengefassten „Deutschlands Preisfavoriten 2024“ sind laut Auswertung die Drogeriekette dm, dicht gefolgt von der Discounterkette Lidl.

In ihrem aktuellen Artikel „Deutschlands Preisfavoriten 2024 „Billig kann jeder“: Was Händler wirklich zu Kundenlieblingen macht“ (06.02.2024) fragt die Wirtschaftswoche, was diese Unternehmen in Sachen Preisgestaltung so beliebt macht und was andere Unternehmen von ihnen diesbezüglich lernen können.

Pricing-Spezialist Hans-Christian Riekhof rät Unternehmen zu mehr Preisflexibilität

Von der Wirtschaftswoche befragt, verweist Professor Hans-Christian Riekhof, Experte für strategische Preisgestaltung, auf den Faktor Preisflexibilität. So sollten Unternehmen lernen, bei der Preisanpassung viel weniger pauschal zu agieren. Spitzenreiter dm liefere ein gutes Beispiel für eine differenzierte Preisgestaltung, erklärt der Pricing-Spezialist, der zahlreiche Pricing-Studien entwickelt und durchgeführt hat.

Die Drogeriemarktkette dm habe 2019 angekündigt, mit einer geänderten Strategie die eigenen Preise fortan für jede Filiale einzeln zu steuern, abhängig von ihrer Lage und der Konkurrenz vor Ort. Dies bedeute, wenn Konkurrenz in der Nähe sei, habe dm die günstigsten Preise – in Regionen mit weniger direkter Konkurrenz seien die Preise dann auch gerne mal höher. Wobei sich die Drogeriemarktkette laut Riekhof den Umstand zu Nutze mache, dass die objektive Kenntnis von Preisen beim Verbraucher viel geringer sei, als meistens angenommen werde.

Obwohl ein solches von dm praktiziertes Pricing teure Ressourcen wie Personal und IT erfordere, die kleineren Unternehmen nicht unbedingt zur Verfügung stünden, lohne es sich auch für diese Firmen, innerhalb ihrer Möglichkeiten intensivere Preispolitik zu betreiben, so der Pricing-Stratege in der Wirtschaftswoche.

Den vollständigen Artikel der Wirtschaftswoche, in dem er weitere detaillierte Empfehlungen bereithält, lesen Sie unter folgendem Link:
https://www.wiwo.de/unternehmen/handel/deutschlands-preisfavoriten-2024-billig-kann-jeder-was-haendler-wirklich-zu-kundenlieblingen-macht/29627844.html

Mehr zu den Pricing-Studien erfahren:
https://www.unicconsult.com/publikationen/forschungsberichte/

 

Pricing-Newsletter No. 73: Dynamic Pricing: welchen Beitrag kann KI zur Optimierung des Pricing leisten?

Viele Unternehmen haben mit KI bereits experimentiert. Wie sich Künstliche Intelligenz für das Dynamic Pricing einsetzen lässt, darüber haben wir mit Andreas Stauber gesprochen. Er hat sich als Director of Pricing bei Fielmann und bei Media-Markt-Saturn mit dem Thema intensiv befasst.

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Streit um Preisgestaltung: Edeka und der Lieferboykott von Markenherstellern

Deutschlands größter Einzelhändler Edeka will im Kampf um die Preisgestaltung von Markenherstellern standhaft bleiben. Aktuell seien es 17 Konzerne, die Edeka nicht beliefern, sagte Vorstandschef Markus Mosa. Laut einer aktuellen Meldung des Nachrichtenkanals ntv vom 26. April 2023 heißt es, die „Gier“ der internationalen Lebensmittelkonzerne lasse noch nicht nach. Zu den Lieferanten des aus 11.000 Geschäften bestehenden Edeka-Verbunds zählen Konzerne wie Procter & Gamble, Mars und Pepsi sowie Teile von Henkel, Schwartau und Unilever.

Die Preisgestaltung der Marken sei noch weniger nachvollziehbar als im vergangenen Jahr, seien doch etliche Rohstoffe etwa für Waschmittel, aber auch Weizen, Öle und Fette wieder billiger geworden, so Mosa. Die Markenartikelindustrie maximiere ihre Ergebnisse und verzichte lieber auf Belieferung. Hintergrund ist ein seit Monaten schwelender Streit, den sich Einzelhändler und führende Markenhersteller um die Preise liefern.

Es geht um Machtfragen: Wer kann sich bei der Preisstrategie durchsetzen?

„Eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Lieferanten und Handel sieht anders aus“, sagt Pricing-Experte Prof. Dr. Hans-Christian Riekhof. „Wenn ein Handelskonzern meldet, dass es einen Lieferboykott von 17 namhaften Markenartikel-Herstellern gibt, dann ist das ein Phänomen, das uns nicht alle Tage begegnet – und das die Verbraucher angesichts der Lücken im Regal auch registrieren.“

Offensichtlich fühle sich eine der Parteien übervorteilt und könne sich mit den angebotenen Preisen bzw. Konditionen nicht einverstanden erklären – es komme zu keinem Verhandlungsergebnis. Riekhof: „In der Verhandlungsführung nennt man das ‚BATNA‘ (Best Alternative to No Agreement). Es geht um Machtfragen: wer sitzt am längeren Hebel und kann sich letztlich mit seinen Vorstellungen durchsetzen?“

Wie sehen die Preisstrategien für Eigenmarken aus?

Einzelhändler wie Edeka hätten schon vor Jahren begonnen, sich von den Markenartikel-Herstellern unabhängiger zu machen, indem sie Eigenmarken aufbauen. Allerdings überwiegend in den unteren Preislagen, so Riekhof weiter. Er empfiehlt den Einzelhändlern, die Preisstrategie für ihre Eigenmarken dringend zu überprüfen.

„Aus unseren Pricing-Projekten für den Handel wissen wir, dass der Preisabstand zwischen Handelsmarke und Herstellermarke aus Kundensicht deutlich verringert werden kann. Hier liegen unausgeschöpfte Ertragspotentiale für den Handel. Gut, dass die Hersteller den Handel zwingen, ihre Preisarchitektur zu überprüfen.“

(Lesen Sie hierzu auch Riekhof on Pricing zum Thema Preisarchitektur).

Links

Vollständigen Artikel lesen:
https://amp.n-tv.de/wirtschaft/Edeka-meldet-Lieferboykott-von-17-Herstellern-article24079771.html

Foto:
Tara Clark/pexels.de

Pricing-Newsletter No. 69 (2023): Conjoint-Analysen: den Wertbeitrag von Produktmerkmalen messen

Strategisches Pricing setzt voraus, dass Unternehmen ziemlich genau wissen, welche Eigenschaften den wahrgenommenen Wert eines Produktes erhöhen. Der heutige Newsletter widmet sich diesem interessanten, zu selten eingesetzten Instrument des Pricing-Research.

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„Konnektivitätsdienste müssen besser in das Ökosystem der Kunden integriert werden“

Robert Stolt
Robert Stolt, Senior Manager im Bereich New Mobility, Porsche Consulting

Im Zuge der empirischen Studie „Customer Insights: Connected Car Services in Deutschland“, die Prof. Dr. Hans Christian Riekhof und Marc Scholz für die Private Hochschule Göttingen durchführten, entstand nachfolgendes Interview mit Robert Stolt. Stolt ist seit fünf Senior Manager im Bereich New Mobility von Porsche Consulting. Sowohl privat als auch in seinem Berufsleben beschäftigt er sich mit den Themen rund um New Mobility (Mobility Services, Elektromobilität, Connected Car, Autonomes Fahren). Die in diesem Interview geäußerten Antworten und Meinungen stellen seine eigene Sichtweise dar und nicht die der Porsche AG oder von Porsche Consulting.

Professor Riekhof: Welchen Stellenwert haben Konnektivitätsdienste für Sie im Vergleich zu anderen neuen Themenfeldern in der Automobilindustrie, wie z. B. Elektrifizierung, Mobility Services, Autonomes Fahren?

Robert Stolt: Aus meiner Sichtweise wird den Konnektivitätsdiensten primär der Stellenwert als Enabler für Themen wie Mobility Services und Autonomes Fahren zugeordnet. Konnektivität stellt in diesem Zusammenhang einen Teil der Komponenten entlang der technologischen Entwicklung dar.

Dennoch können Konnektivitätsdienste durch die Möglichkeit der Individualisierung Mehrwerte für den Kunden liefern. Konnektivitätsdienste können also sowohl neue Themenbereiche im Bereich der Mobilität vorantreiben als auch ein eigenständiges Geschäftsfeld sein.

Professor Riekhof: Welche technologischen Trends werden das Thema Konnektivität in Zukunft weiter fördern?

Robert Stolt: Ich denke, dass starke technologische Treiber im Connectivity-Umfeld zum einen Dienstleistungen zur Erweiterung der Fahrzeugfunktionen über Over-the-Air Updates sein werden. Und zum anderen die Vehicle-to-everything (V2X) Kommunikation. Bei der Kommunikation des Fahrzeugs mit seiner Umgebung wird zukünftig wegen der Elektrifizierung auch die Kommunikation zur Ladesäule von Bedeutung sein.

Professor Riekhof: Was wären Ihrer Meinung nach Maßnahmen, um die Verbreitung von Konnektivitätsdiensten weiter zu fördern?

Robert Stolt: Um die Verbreitung von Konnektivitätsdiensten weiter zu fördern, bedarf es einer Vereinfachung der Nutzung von Connected Car Services sowie einer beschleunigten Integration der Dienste ins Fahrzeug-Ökosystem. Ebenso kann der Umgang mit Connected-Car-Diensten durch die Sprachsteuerung im Fahrzeug verbessert werden.

Diese Funktion vereinfacht die Bedienbarkeit der Services sehr stark. Ebenso müssen Konnektivitätsdienste besser in das Ökosystem der Kunden integriert werden. Letztlich wären auch Online-Schulungen oder „How-to-use“-Videos seitens der Hersteller oder des Verkaufsberaters im Autohaus eine Möglichkeit, den Kunden im Umgang mit den Diensten bzw. bei der Aktivierung zu unterstützen.

Professor Riekhof: Für wie wichtig halten Sie zukünftige Kooperationen mit Drittanbietern, wie z.B. mit Streaming-Anbietern oder Zahlungsdienstleistern, im Rahmen der Fahrzeugkonnektivität?

Robert Stolt: Ich denke, dass Kooperationen mit Drittanbietern hilfreich sein können, um den Fokus auf die eigenen Kernkompetenzen im Sinne der Connect Services zu bewahren. Allerdings sollten auch eigene Dienste angeboten werden, die einen Mehrwert für den Kunden in Bezug auf die eigene Marke haben. Porsche bietet in diesem Zusammenhang z.B. die Porsche Track Precision App an, um die Markenbindung von Kunden durch Connect Services zu fördern.

Professor Riekhof: Aus unserer Studie geht hervor, dass fast ein Drittel der Befragten nicht bereit ist, für Connected Car Services zu bezahlen. Denken Sie über Modelle einer flexiblen Preisgestaltung oder On Demand Pricing nach, um die Akzeptanz für Connected Car Services zu erhöhen?

Robert Stolt: Bei Porsche ist für den Kunden zu Beginn ein freier Nutzungszeitraum für die Connect Services inkludiert. Nach Ablauf dieses Nutzungsfreiraums werden die Connect Services zu festen Paketpreisen angeboten.

Professor Riekhof: Sehen Sie unterschiedliche Bedürfnisse hinsichtlich der Connectivity Services für Flottenkunden und Privatkunden?

Robert Stolt: Ja. Die Flottenkunden legen meist einen größeren Wert auf Connectivity-Dienste, die zu mehr Effizienz oder einer Transparenz der Total Cost of Ownership führen können, während Privatkunden neben Sicherheits-Features auch Infotainment-Dienste anfragen.

Professor Riekhof: Unserer Studie zufolge ist das Vertrauen in die Premium-Hersteller bei der Verwendung der Daten aus den Connectivity Services groß, Apple liegt auf Platz 4 vor weiteren europäischen Herstellern. Facebook und Google sind deutlich abgeschlagen. Wie bewerten Sie dieses Ergebnis?

Robert Stolt: Apple unterscheidet sich von Facebook und Google in der Hinsicht, dass sie stark in die Wahrnehmung als datenschutztechnisch sicheres Unternehmen investieren. Dieses Image und die Außenwirkung von Apple wird bei den Kunden, gerade auch in Europa, sehr positiv wahrgenommen.

In Zukunft werden Datenschutz-Features noch stärker nachgefragt werden, wodurch der Vorsprung von Apple im Vergleich zu den anderen Internetunternehmen noch relevanter sein wird. Generell sollten Connectivity Services vor allem einen Mehrwert aus Kundensicht bieten – z. B. bei der Nutzung des Fahrzeugs, und es sollten keine Daten an andere Unternehmen weiterverkauft werden.

Fotos: Robert Stolt, UnicConsult

Weiterführende Links:
Mehr zur Studie „Customer Insights: Connected Car Services in Deutschland“ (Riekhof/Scholz, veröffentlicht 2020)

AutoPresse berichtet über Pricing-Studie zu Autozulieferern

Das Online-Branchenmagazin „AutoPresse“ berichtet über die Pricing-Studie zu den Autozulieferern der PFH Private Hochschule Göttingen. So greift das Medium eines der Ergebnisse auf: Automobilzulieferer könnten durch einen stärkeren Fokus auf ihre Preisgestaltung ihre Gewinne erhöhen.

Bei der Befragung von Führungskräften und Experten aus Vertrieb und Marketing hat Dr. Hans-Christian Riekhof, Professor für Internationales Marketing an der PFH, herausgefunden, dass das Pricing keinen durchgängig hohen internen Stellenwert hat. Dem Preis werde im Vergleich zu den übrigen Gewinntreibern, etwa den variablen und fixen Kosten sowie der Absatzmenge, der geringste Stellenwert beigemessen. Kostensenkungen sowie Volumensteigerungen sähen Zulieferer als wichtiger für eine verbesserte Ertragskraft an als eine verbesserte Preisdurchsetzung.

Die ausführliche Studie lesen Sie unter:
https://www.unicconsult.com/referenz/riekhof-mitschke-pricing-bei-automobil-zulieferern-2018/

AutoPresse online:
http://auto-presse.de/autonews.php?newsid=501300

 

15.11.2017 │Hamburg – Vortrag „Unterschätztes Pricing“

Die Preisgestaltung ist der wichtigste Gewinnhebel im Unternehmen. Woran liegt es, dass dieser Aspekt dennoch in so vielen Unternehmen noch immer unterschätzt wird? Diese und weitere themenspezifische Fragen behandelt Marketing- und Pricing-Experte Prof. Dr. Hans-Christian Riekhof in dem Vortrag „Warum das strategische Pricing in vielen Unternehmen zu kurz kommt“ am 15. November beim AGA Norddeutscher Unternehmensverband Großhandel – Außenhandel – Dienstleistung e.V. in Hamburg.

Weitere Themen:

  • Pricing muss bereichsübergreifend erfolgen und wird dadurch kompliziert – wie bekommt man die Komplexität in der Griff?
  • Pricing erfordert Research – wie vermeidet man endlose Debatten über den „richtigen“ Preis?
  • Pricing-Strategien erfordern Konsequenz in der Umsetzung – wie erarbeitet man klare Pricing Roadmaps für die einzelnen Geschäftsbereiche?
  • Pricing-Strategien müssen gemessen werden – welchen Beitrag liefern Pricing Scorecards?

Im Anschluss an den Vortrag  ist eine Diskussionsrunde vorgesehen.

Professor Riekhof lehrt Internationales Marketing an der Privaten Hochschule Göttingen. Seit 15 Jahren führt er empirische Studien zum Pricing durch und berät internationale Konzerne wie auch mittelständische Unternehmen bei der Überprüfung ihrer Preisstrategie, bei der Optimierung der Pricing-Prozesse und bei der Einführung eines effizienten Preis-Controlling. Zuvor war er als Marketingdirektor in der Otto Group und als Geschäftsbereitsleiter in der Beiersdorf AG selbst für Pricing-Themen verantwortlich.

Veranstaltungsort:
AGA Norddeutscher Unternehmensverband Großhandel – Außenhandel – Dienstleistung e.V.
Kurze Mühren 1
20095 Hamburg

Termin:
15. November 2017
14.30 Uhr

Weitere Informationen unter: www.aga.de

 

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