Buchtipp No. 29 (2018): FACTFULNESS. WIE WIR LERNEN, DIE WELT SO ZU SEHEN, WIE SIE WIRKLICH IST.

New York 2018.

Wenn Bill Gates ein Buch schon auf dem Titel lobt („One of the most important books I’ve ever read“), dann scheint diesem Buch von Hans Rosling wenn schon nicht der Verkaufserfolg, zumindest aber die öffentliche Aufmerksamkeit sicher. Zu Recht?

Die Botschaft des Autors findet sich schon im Untertitel: „Ten reasons we’re wrong about the world – and why things are better than you think.“ Hans Rosling hat sein Forscherleben damit zugebracht herauszufinden, wie viel oder besser: wie wenig wir über den Zustand unserer Welt wissen. Der „Es wird alles immer schlimmer“-Attitüde, die sich in vielen Medien findet, setzt Hans Rosling eine evidenzbasierte Herangehensweise entgegen. Er erforscht in vielen internationalen Studien, wie Menschen über den Zustand der Welt denken.

Sein Kernergebnis: wir schneiden schlechter ab als Schimpansen. Die würden nämlich eine zufällige Verteilung der Antworten generieren, wir Menschen aber haben eine systematisch verzerrte, negative Sicht auf die Welt, wir kennen viele der wichtigen (überaus positiven) Entwicklungen nicht – die im Übrigen sehr schön grafisch aufbereitet im Buch (oder auch auf Roslings Website) nachzulesen sind. Das Buch ist eine Pflichtlektüre nicht nur für Journalisten, Pessimisten, Politiker und Weltverbesserer.

Eine evidenzbasierte Sicht der Welt ist notwendig, um auf internationaler Ebene tatsachenbasierte Zukunftsstrategien zu entwerfen und umzusetzen. Für Symbolpolitik wie auch für die verschiedensten Ideologien bleibt in einer evidenzbasierten Welt dann wenig Platz.

Dr. Hans-Christian Riekhof

 

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