Buchtipp No. 66 (2023): JAMES NESTOR: BREATh – ATEM. NEUES WISSEN ÜBER DIE VERGESSENE KUNST DES ATMENS.

2023.

Von Hans-Christian Riekhof

Macht es Sinn, ein Buch über das Atmen zu schreiben? Findet das Buch seine Leserschaft? Ist das Atmen nicht eine angeborene Fähigkeit und Funktion des vegetativen Nervensystems, über die wir uns keine Gedanken machen müssen?

James Nestor nimmt uns mit auf eine, wie er es nennt, „wissenschaftliche Abenteuerreise“. Er berichtet über neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, aber auch über die Ergebnisse seiner Selbst-Experimente, die er unter Aufsicht von internationalen Atmungs-Experten durchgeführt hat.

Wir lernen, dass wir viel zu wenig wissen über diesen grundlegenden Vorgang menschlichen Lebens. Und wir atmen falsch: zu oft, zu schnell, zu „unbewusst“, zu häufig durch den Mund. Wir können Atemtechniken zu therapeutischen Zwecken nutzen, wir können durch besseres Atmen unsere Leistungsfähigkeit steigern oder unsere Empfindlichkeit gegen Kälte auf ein Minimum reduzieren. Es ist in der Tat eine „wissenschaftliche Abenteuerreise“ zu einer Grundfunktion des menschlichen Organismus, die unsere volle Aufmerksamkeit verdient. Vielleicht sollten wir zukünftig das „Leben Sie wohl“ durch ein fröhliches „Atmen Sie wohl“ ersetzen.

Vielleicht als Fazit nur so viel: die Lektüre lohnt in jedem Fall, wenn man sich mit den eigenen Gewohnheiten und deren Überprüfung und Weiterentwicklung auseinandersetzen will. Manche der Fallstudien aus der Coaching-Praxis des Autors etwas schneller zu überfliegen, hilft dabei sehr.

 

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