„Was die digitale Revolution mit sich bringen muss, ist das Recht auf das Eigentum an digitalen Daten, das an den klassischen Instrumenten der Eigentumsrechte ausgerichtet sein muss: Usus (Ich verwende meine Daten wie ich es will), Abusus (Ich zerstöre meine Daten wie ich es will, aber ohne ein extravagantes ‚Recht auf Vergessen‘) und Fructus (Ich verkaufe meine Daten gegen Gewinn, wenn ich es will). Das Recht auf Eigentum an den persönlichen Daten würde die Gründung eines Datenmarktes fördern, auf dem die weltweit rund 3,5 Milliarden Internetnutzer für das Teilen ihrer Daten einen realen Gegenwert einfordern können, der den von ihnen geschaffenen Werten auch entspricht.

Die Lage würde sich grundlegend ändern, und für die Lösung der praktischen Probleme stehen bereits heute technische Lösungen zur Verfügung. Für die Verwaltung der Daten könnte beispielsweise jeder Nutzer ein ‚intelligentes Konto‘ haben, auf dem die Informationen und die vereinbarten Nutzungsbedingungen gespeichert sind. Was die Preisfindung betrifft, würden wahrscheinlich Vermittler entstehen, die stellvertretend für Millionen von Nutzern direkt mit den großen Plattformen verhandeln können, was mit der Zeit einen funktionierenden Marktplatz ergeben würde.“

– Gaspard Koenig, „Der digitale Feudalismus – das Internet hat uns ins Daten-Mittelalter zurückgeworfen – Daten müssten wie Kapital behandelt werden“, Handelsblatt, 10., 11., 12. August 2018, Nr. 153

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