Buchtipp No. 65 (2023): Björn Lomborg: Best things first. The 12 most efficient solutions for the world’s poorest and our global SDG promises.

Copenhagen 2023.

Von Hans-Christian Riekhof

Verschiedene Lomborg-Bücher sind an dieser Stelle bereits vorgestellt und besprochen worden (Björn Lomborg: Klimapanik und Björn Lomborg: Cool it! Warum wir trotz des Klimawandels einen kühlen Kopf behalten sollten.); sie haben im Wesentlichen die Themen Umwelt, Gesundheit, Wohlstand und Ressourcen-Nutzung zum Gegenstand. Lomborgs evidenzbasierter Blick auf den Zustand und die Entwicklung unserer (Um-) Welt ist erfrischend, und viele der aufgezeigten langfristigen Entwicklungen erhalten in unserer an aktuellen und dramatischen Ereignissen interessierten Medienlandschaft nicht die hinreichende Aufmerksamkeit.

Wenn sich Lomborg in seinem gerade erschienenen Buch mit der weltweiten Armut und deren Bekämpfung auseinandersetzt, dann darf man also gespannt sein. Lomborg wendet sich gemeinsam mit dem von ihm mitbegründeten Copenhagen Consensus Think Tank damit einem der drängendsten Probleme auf unserem Planeten zu.

Sein methodischer Ansatz ist so einfach wie genial: er stellt die Wirksamkeit der Programme gegen die Armut den Kosten dieser Programme gegenüber. Das sind Kosten-Nutzen-Betrachtungen, wie sie jeder Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens vornimmt, wie sie aber in der Vergabe öffentlicher Gelder und dem Verteilen von Entwicklungshilfe-Budgets eher ungebräuchlich sind.

Das Ergebnis einer im Detail beschriebenen Auflistung von 12 höchst effektiven Programmen: mit einem Budget von nur 35 Mrd. US-$ lassen sich über 4 Millionen Menschenleben retten und ein Wert von 1,1 Billionen US-$ erzeugen. Eine spannende Lektüre zu einem Themenbereich, der in den TV-Talkshows nicht stattfindet.