Buchtipp No. 26 (2018): The Upside of Stress. Why Stress is good for you (and how to get good at it).

London 2015.

Wie denken Sie über Stress? Und was berichten Medien über Stress im Alltag und im Beruf? Sie werden vermutlich wie viele von uns zu dem Schluss kommen, dass wir zu oft Stress ausgesetzt sind, was alles andere als gut für uns ist.

Mit dieser (auch durch viele Medienberichte bedingten) Einstellung zum Stress räumt Kelly McGonigal gründlich auf. Sie ist Psychologin und referiert neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zu diesem Thema. Hoch spannendes Ergebnis: Stress schadet vor allem denjenigen, die von dessen negativer Wirkung überzeugt sind.

Die Autorin zeigt im Detail, warum die (mit Laborratten arbeitende) historische Stressforschung uns in die Irre geführt hat und warum wir unsere Einstellung dazu zum Positiven verändern sollten. Stress aktiviert unseren Organismus, so dass unsere Leistungsfähigkeit gerade dann gesteigert wird, wenn dies besonders notwendig ist. Für das Alltagsleben weniger relevant, aber trotzdem überraschend: die wissenschaftliche Forschung hat herausgefunden, dass es in bestimmten, extremen Situationen sogar sinnvoll sein kann, Menschen Stresshormone künstlich zu verabreichen, damit sie Erlebnisse wie etwa ein Unglück besser verarbeiten und Traumata vermeiden können.

Wünschen wir uns also nicht weniger Stress, sondern eine positivere Einstellung zu dessen Wirkungen, die wir an uns beobachten. Nur wenn Stress wirklich langandauernd ist und wenn wir keine Chance stehen, ihm zu entgehen, dann müssen wir uns ernsthafte Sorgen machen – oder lieber doch eine radikale Änderung der Stress-Situation herbeiführen.

Dr. Hans-Christian Riekhof

 

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