Öffentliches WiFi – wenn der Tischnachbar mitliest

Schnell noch einige Nachrichten checken, auf eine Mail antworten und nach dem nächstgelegenen Restaurant für die Mittagspause suchen –  öffentliche WiFi-Hotspots bieten eine praktische Möglichkeit an vielen Orten, überall auf der Welt kostenlosen Internetzugang zu erhalten. Aber so verlockend dieser freie Internetzugang für die Nutzer zunächst sein mag, so schnell kann er zu einer ernstzunehmenden Gefahr für alle Daten werden.

Stefan Brinkhoff weiß um die Probleme, die die beliebten WiFi-Hotspots mit sich bringen. Der erfahrene E-Commerce-Berater für mittelständische Unternehmen baute bereits zu Jugendzeiten Websites und entwickelte Online-Shops. Anna-Lina Köhler, mit der WiFI-Thematik befasste Studentin an der Privaten Fachhochschule Göttingen (PFH), traf den fachkundigen Mitgründer und CTO von locandis zum Gespräch.

Anna-Lina Köhler: Welche grundsätzlichen Vorteile bietet öffentliches WiFi?

Stefan Brinkhoff: Generell bietet öffentliches WiFi eine gute Möglichkeit Datenvolumen aufzusparen.  Insbesondere in Gebäuden, in denen der Datenempfang eingeschränkt ist und vielleicht sogar unter dem „Edge Bereich“ liegt, ist ein schneller Internetzugang gemäß den Ansprüchen des Nutzers vorteilhaft.

Anna-Lina Köhler: Wie verbreitet sind öffentliche WiFi-Hotspots heutzutage?

Stefan Brinkhoff: Auch wenn die Verbreitung öffentlicher WiFi-Hotspots in Deutschland im internationalen Vergleich noch verhältnismäßig gering ist, wird das Kommunikationsnetzwerk national immer weiter ausgebaut. Man kann sich also darauf einstellen, dass es zukünftig zu immer mehr freien WiFi-Hotspots kommen wird.

Anna-Lina Köhler: Woran liegt es eigentlich, dass auch im öffentlichen Raum immer mehr WiFi aufgebaut bzw. angeboten wird? Wer ist der Treiber?

Stefan Brinkhoff: Auch heutzutage existiert in vielen Fällen noch das Problem der angemessenen Datengeschwindigkeit, vor allem im Inneren von Gebäuden. Es kann zu einer Dämpfung kommen, sodass schnelle Bandbreiten, die für bestimmte Anwendungen auf dem digitalen Gerät benötigt und vom Nutzer letztlich auch gefordert werden, nicht standardgemäß existieren. Das Angebot und die stetige Verbreitung der Nutzung öffentlichen WiFi´s ist demnach grundsätzlich positiv auszulegen.

Beim WiFi liegen die Daten auf dem Präsentierteller

Anna-Lina Köhler: Welche Gefahren bzw. Sicherheitsbedenken sind beim Thema öffentliches WiFi zu beachten?

Stefan Brinkhoff: In öffentlichen Netzwerken sind die Daten grundsätzlich auf dem „Präsentierteller“. Jeder andere Nutzer, der im selben öffentlichen WLAN-Netzwerk surft, kann theoretisch die Datenpakete einsehen, die das digitale Endgerät sendet oder empfängt, da die Daten unverschlüsselt zwischen Gerät und Netzwerk übertragen werden. Dieses Problem besteht tendenziell an allen Knotenpunkten im Internet. Wenn man mit anderen Nutzern sein WiFi teilt, muss der Hacker nur am Nachbartisch sitzen, um dann die Schwachstellen der unverschlüsselten Daten auszunutzen.

Anna-Lina Köhler: Haben Sie ein Beispiel?

Stefan Brinkhoff: Ein denkbares und durchaus praxisbezogenes Beispiel wäre die Nutzung öffentlicher WiFi-Hotspots in Hotel-Lobbys durch beruflich reisende Geschäftsleute. Sei es nur, um noch einmal schnell geschäftliche E-Mails zu verschicken oder tatsächlich, um mit firmeninternen Daten zu arbeiten, im schlimmsten Fall werden diese kritischen Informationen mit allen anderen Hotelgästen geteilt. Alle Informationen, die das digitale Endgerät mit dem öffentlichen Netz austauscht können somit am Ende bedroht sein.

Anna-Lina Köhler: Wie kann so eine Attacke auf die eigenen Daten typischerweise funktionieren?

Stefan Brinkhoff: Verbreitet ist die sogenannte „Honeypot-Technik“. Das bedeutet, dass ein zweiter Hotspot mit dem identischen Namen neben dem richtigen öffentlichen Netzwerk ausgestrahlt wird. Es wird also der gleiche WiFi-Name ausgeworfen, sodass das Gerät nicht zwischen einem echten und einem falschen Netz differenzieren kann. Der Angreifer setzt sich also zwischen Netzwerk und Provider und erhält so die Kontrolle. Auch wenn viele Handys und Apps heutzutage auf interne SSL-Verschlüsselung setzten, kann der Hacker trotzdem herausfinden, mit wem beispielsweise kommuniziert und welche Seiten genutzt werden und damit ein richtiges Nutzerprofil erstellen.

VPN-Tools installieren und stets Updates durchführen

Anna-Lina Köhler: Wie kann sich der Nutzer am besten vor solchen Gefahren schützen? Welche Sicherheitsvorkehrungen gibt es?

Stefan Brinkhoff: Am besten schützt man sich, indem man im öffentlichen WiFi eine VPN-Verbindung aufbaut, die die Daten dann verschlüsselt und diese dann von außen nicht mehr angreifbar sind. Dazu reicht es meist schon aus, ein einfaches VPN-Tool zu installieren. Auch sollten alle Updates regelmäßig installiert werden, um das Betriebssystem immer auf dem neuesten Stand zu halten und Hackern eine minimale Angriffsfläche zu bieten.

Anna-Lina Köhler: Und was können Nutzer tun, wenn ihre Daten bereits gehackt worden sind?

Stefan Brinkhoff: In solch einem Fall ist es wichtig, dass alle aktiven Sessions in den Accounts beendet werden und auf keinen Fall in der identifizierten Hardware weitergearbeitet wird. Außerdem ist dazu zu raten, alle Passwörter zu ändern. Freie WiFi-Hotspots sind im Grunde eine positive und praktische Sache, um beispielsweise kurz nach der Wetterlage zu sehen. Wer wirklich sicher gehen möchte, dass Online-Banking-Daten oder firmeneigene Daten auch wirklich intern bleiben, sollte diese sicherheitshalber nicht in öffentlichen Hotspots bearbeiten – und mit dem Tischnachbarn teilen.

Stefan Brinkhoff, locandis Gründer, im Gespräch mit Anna-Lina Köhler

 

Foto: Caleb Minear/Unsplash

Location based Marketing – ein neues Paradigma im digitalen Marketing?

Handelt es sich bei Location based Marketing tatsächlich um ein neues Paradigma im digitalen Marketing? Für Antworten auf diese spannende Frage ist Prof. Dr. Hans-Christian Riekhof der perfekte Ansprechpartner. Er ist alleiniger Gesellschafter und Geschäftsführer der UNICconsult Strategieentwicklung GmbH, außerdem Professor für Internationales Marketing an der PFH Private Hochschule Göttingen, Organisator des Göttinger Marketingtages und Herausgeber von Büchern zu Themen wie Strategieentwicklung, Personalentwicklung und Retail. Daneben ist er Gründer von locandis, ein Startup, das sich auf Location Based Marketing spezialisiert hat.

Im Interview mit Anna-Lina Köhler, die sich als Studentin der PFH Private Hochschule Göttingen mit Location Based Marketing auseinandersetz, gibt der Marketingspezialist interessante Einblicke.

Anna-Lina Köhler: Was halten Sie von der Aussage, dass Online der Marketingkanal der Zukunft sei?

Professor Riekhof: Das stimmt in dieser Form nur zum Teil. Natürlich werden die klassischen Medien weiter an Bedeutung verlieren – auch wenn sie in den kommenden Jahren aus der Medienlandschaft nicht wegzudenken sind. Wichtig ist aber, dass der Online-Channel durch den Mobile-Channel ergänzt und auch substituiert wird. Menschen sind überall erreichbar, das Smartphone ist der ständige Begleiter und damit auch ein entscheidender Kommunikationskanal – wenn man denn die Spielregeln beherrscht.

Anna-Lina Köhler: In der heutigen Zeit fällt immer öfter das Stichwort „Relevanz“. Was bedeutet das im Zusammenhang mit Location based Marketing?

Professor Riekhof: In unseren empirischen Projekten zum Location Based Marketing haben wir nachweisen können, dass Push-Nachrichten auf dem Smartphone der Kunden dann auf hohes Interesse und ungeteilte Aufmerksamkeit stoßen, wenn sie im Zusammenhang mit der Location stehen, an der sich Menschen gerade befinden. So haben wir beispielsweise auf der documenta 2017 in Kassel Informationen zu bestimmten Kunstwerken direkt am Objekt zugestellt – mit sehr hohen Öffnungsraten der Nachricht. Die richtige Botschaft im richtigen Kontext und am richtigen Ort: das ist die Formel, mit der man nachweislich Relevanz erzeugen kann.

Marketing wird künftig noch stärker datengetrieben sein

Anna-Lina Köhler: Welche Rolle spielt Location Based Marketing im Marketing der Zukunft?

Professor Riekhof: Ich gehe davon aus, dass wir hier von einem neuen Paradigma für das Marketing sprechen können. Das Marketing wird in Zukunft noch mehr als heute datengetrieben sein. Was wir bisher schon haben, sind kundenbezogene Daten, z.B. aus dem CRM-System. Hier setzt das klassische zielgruppenbezogene Targeting an. Daneben haben wir von Amazon gelernt (was Unternehmen wie der Otto Konzern natürlich immer schon wussten), dass das Kaufverhalten der Vergangenheit ein enorm zuverlässiger Prädiktor für zukünftiges Kaufverhalten ist. Deshalb ist Amazon auch Google langfristig überlegen: Amazon kennt die Käufe, Google kennt nur die Suchen. Was aber jetzt hinzukommt, ist eine dritte Datenquelle: location-bezogene Informationen erlauben es, ein Targeting aufzusetzen, das dem Marketing die räumliche Dimension erschließt.

Anna-Lina Köhler: Was schließen Sie daraus?

Professor Riekhof: Meine persönliche Einschätzung ist, dass wir hier Informationen mit sehr großer Prognosekraft haben. Wo ich mich in der Shopping Mall aufhalte, welche Bereiche und Geschäfte mich in der Innenstadt besonders interessieren, ist für das Targeting natürlich hochspannend.

Anna-Lina Köhler: Wie sinnvoll ist Instore Navigation tatsächlich? Kann das Personal dem Kunden nicht einfach als Ansprechpartner dienen?

Professor Riekhof: Instore Navigation ergibt keinen Sinn, wenn Sie einen Eisladen oder eine Lotto-Annahmestelle betreiben. Aber denken Sie einmal an die Situation in einem Baumarkt: finden Sie mal einen Ansprechpartner, der Ihnen sagt, wo die Dübel und die Dichtungen für die Badarmaturen liegen. Eine Instore Navigation hilft enorm, die Produkte zu finden. Wir haben in unseren LBM-Projekten festgestellt, dass die Instore Navigation die Akzeptanz und Nutzung digitaler Kundenkarten ganz wesentlich erhöht. Und letztlich bedeutet es eine Entlastung des Personals im Einzelhandel, wenn Kunden auf dem digitalen Kanal bei der Produktsuche unterstützt werden.

LBM mit WLAN allein zu unpräzise bei der Lokalisierung

Anna-Lina Köhler: Würde es nicht theoretisch ausreichen, durch WLAN in Stores dem Kunden einfach eine SMS zu schicken?

Professor Riekhof: Manche Einzelhandelskonzerne machen sich das etwas zu einfach. Sie installieren in den Stores ein für Kunden zugängliches WLAN, und dann haben sie theoretisch die Möglichkeit, diesen Kunden im Store Push Nachrichten zuzusenden. Das ist aus meiner Sicht noch nicht einmal Location based Marketing 1.0. Denn die Lokalisierungs-Präzision, mit der die Kampagnen am richtigen Regal zugestellt werden, ist einfach unzureichend. Wenn ich am Rotweinregal stehe, möchte ich keinen 15% Coupon für Hundefutter.
Und ein zweiter Aspekt ist mir persönlich sehr wichtig: auf dem WLAN basierendes Location based Marketing kann Kampagnen nicht an definierte Zielgruppen aussteuern. Das geht nur, wenn ich als Verbraucher die digitale Kundenkarte heruntergeladen habe, mich angemeldet habe und die Erlaubnis erteilt habe, dass ich Coupons erhalten möchte. Retailer sollten schon darauf achten, dass sie typisch weibliche Produkte nicht bei Männern bewerben und umgekehrt.

Anna-Lina Köhler: Lässt sich die Werbewirkung durch Location Based Marketing messen, wenn ja wie?

Professor Riekhof: Das ist eine sehr gute Frage, denn sie lenkt auf den Kern der Thematik. Location Based Marketing ist extrem gut messbar: ich kann feststellen, ob Push Nachrichten überhaupt zugestellt wurden, ob sie  geöffnet wurden, ob Coupons eingelöst wurden, ob Cross Selling Kampagnen erfolgreich waren und ob die Kunden länger im Geschäft geblieben sind. Das geht weiter bis hin zu den betriebswirtschaftlichen Effekten: jede einzelne Kampagne ist vollkommen transparent im Hinblick auf ihre Kosten, auf die Ergebniswirkungen des möglichen Preisnachlasses und auf den Umsatzeffekt. Eine vergleichbare Transparenz hat in dieser Form sonst nur der Online-Handel. Die Wirkung der großen Marketingbudgets in den klassischen Medien ist in dieser Präzision überhaupt nicht messbar.

Professor Riekhof, locandis Gründer, im Gespräch mit Anna-Lina Köhler

LbM-Technologien: Welche hat Potential?

Location based Marketing (LbM) ist eines der Marketing-Stichworte der Zukunft. Das Potential standortbezogener Technologien steigt an und ebenso das Interesse an ihnen. Mittlerweile gibt es verschiedenste technischen Optionen der Lokalisierung. Jedoch unterscheiden sich diese auch in ihren Möglichkeiten: einige LbM-Technologien heben sich deutlich von den Standards anderer ab.

Anna-Lina Köhler, die sich im Rahmen einer Studienarbeit an der PFH Private Hochschule Göttingen mit LBM auseinandersetzt, traf einen Spezialisten auf dem Gebiet: Stefan Brinkhoff, Gründer von locandis, dem Startup für Location based Marketing Solutions. Im Interview stellt einige der wesentlichen LbM-Technologien vor und schätzt deren Potential ein.

Anna-Lina Köhler: Wie kann man das Wort „Location“ im Sinne von Location based Marketing definieren?

Stefan Brinkhoff: Die Grundlage von Location based Marketing sind, wie der Name schon sagt, standortbasierte Dienstleistungen. Dabei sind ganz verschiedene Optionen zur Ortsbestimmung vorhanden. Grundsätzlich wird im Kern aber erst einmal zwischen Outdoor- und Indoor-Technologien unterschieden.

Anna-Lina Köhler: Welche Verfahren lassen sich auf Grund dessen den Outdoor-Technologien zuordnen?

Stefan Brinkhoff: „Zu den Outdoor-Technologien zählen die sogenannten Cell Tower. Die Lokalisierung über diese Cell Tower wird hauptsächlich von Anbietern wie der Telekom oder O2 genutzt. Der Mobilfunkanbieter kann die Position des Smartphones durch die permanente Anmeldung  des Kunden in seinem Netzwerk in einem bestimmten Rahmen erkennen und ihm somit eine entsprechende SMS zukommen lassen. Zur Zustellung dieser Benachrichtigung wird keine App benötigt, aber der Mobilfunkanbieter ist auch nur dazu in der Lage, einfache Textnachrichten zu übermitteln. Zwar wird in den USA gerade daran gearbeitet, Rich Text Formate zu unterstützen, jedoch wird das bei Anbietern wie Apple sehr wahrscheinlich keine Verwendung finden.

Anna-Lina Köhler: Wie gut funktionieren diese Cell Tower?

Stefan Brinkhoff: Ein ganz klarer Nachteil der Cell Tower basierten Ortung ist,  dass auf Grund technischer Voraussetzungen die Lokalisierungsgenauigkeit zum Teil sehr stark begrenzt ist – es kann zu Abweichungen von mehreren hundert Metern kommen. In ländlichen Umgebungen gibt es sogar Ungenauigkeiten von mehreren Kilometern. Im besten Fall handelt es sich in urbanen Gegenden um eine Lokalisierungsgenauigkeit, die „nur“ um 500 Metern abweicht. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob man das noch Location based Marketing nennen sollte.

Anna-Lina Köhler: Gibt es technische Möglichkeiten, die Genauigkeit der Lokalisierung zu erhöhen?

Stefan Brinkhoff: Die Präzision lässt sich grundsätzlich durch die Verwendung einer App deutlich erhöhen, da hier eine GPS-Lokalisierungsfunktion verwendet wird. Die Standard-APIs der Smartphone-Hersteller schaffen es so, bei einer im Hintergrund laufenden App die aktuelle Position des Users mit einer Genauigkeit von 50 bis 100 Metern zu bestimmen. Leider muss man aber immer wieder feststellen, dass die Lokalisierungsfunktion auch im urbanen Raum meist noch nicht ausreichend ist.

Anna-Lina Köhler: Woran liegt das?

Stefan Brinkhoff: Wenn es in Deutschland eine flächendeckende WiFi-Infrastruktur gebe, könnte man auch ohne eine App über eine über WiFi-lokalisierte Funktion, die zusätzlich Trilaterationsverfahren nutzt, den Kunden lokalisieren. Bis es aber soweit ist, wird es vermutlich noch einige Jahre dauern, so dass heutzutage WiFi-Lokalisierung hauptsächlich in den Innenbereichen von Gebäuden wie etwa in Shopping-Malls eingesetzt wird. Hier lassen sich dann anonymisierte Heat-Maps des Laufverhaltens der einzelnen Kunden aufzeichnen. Für eine individuelle Kundenansprache – das ist ganz wichtig – eignet sich dieses Verfahren aber nicht.

Teilweise fragwürdige Verfahren bei der LbM-Technologie

Anna-Lina Köhler: Damit sind wir also im Bereich der Indoor-Technologien. Welche weiteren Verfahren sind hier außerdem in Gebrauch?

Stefan Brinkhoff: Des Weiteren gibt es noch die Magnetfeldmessung im Innenbereich. Hierbei wird versucht, die spezifischen Charakteristika eines Gebäudes in Bezug auf sein Erdmagnetfeld auszunutzen, um eine Kundenlokalisierung vorzunehmen. Bei dieser Methode wird das Gebäude mittels „Fingerprinting“ eingemessen, und im Anschluss kann dann eine Lokalisierung über das Magnetometer des Smartphones erfolgen. Nachteilig ist aber auch hier,  dass vor allem die Genauigkeit der Lokalisierung oftmals ungenügend ist, da sich die Gegebenheiten des Erdmagnetfeldes durch vielfältige Störeinflüsse häufig ändern. Ein weiteres, in Deutschland unter Datenschutzgesichtspunkten allerdings höchst fragwürdiges Lokalisierungsverfahren ist die Lokalisierung über nicht hörbare Audiofrequenzen, die über das Retailer-Soundsystem ausgestrahlt und vom Mikrofon des Smartphones verarbeitet werden. Wesentlich für Location based Marketing sind seit einiger Zeit auch kleine Bluetooth-Sender, die sogenannten Beacons. Sie arbeiten mittels Bluetooth-Signalen und werden sowohl von Apple als auch von Google über alle Betriebssysteme hinweg unterstützt.

Anna-Lina Köhler: Welche dieser Technologien ist aus Ihrer Sicht die zukünftig am erfolgversprechendste?

Stefan Brinkhoff: Die Beacons sind aus meiner Sicht die aktuell vielversprechendste Technologie in diesem Bereich. Ein entscheidender Vorteil liegt hier in der Tatsache, dass das Verfahren „permission-based“ erfolgt. Der Kunde gibt also aktiv sein Einverständnis zur Lokalisierung. Außerdem liegt die Lokalisierungsfunktion mit einer Präzision von ungefähr 1,5 Metern deutlich über den Standards der anderen LbM-Technologien. Da das Verfahren am zuverlässigsten über eine App auf dem Kunden-Smartphone funktioniert, wird eine Kundenansprache möglich gemacht, die individuell, situativ, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort und vor allem personalisiert erfolgen kann.

Anna-Lina Köhler: Wo liegt die maximale Beacon-Dichte? Können sich die Radien dabei überlappen, oder sollte man das am besten vermeiden?

Stefan Brinkhoff: Grundsätzlich findet vor allem in kleinen Räumen eine Überlappung der Funksignale statt. Das geschieht häufig auch schon alleine auf Grund von Reflexionen. Überlagerungen kann man daher nicht ausschließen. Sie sind aber auch nicht weiter als dramatisch zu betrachten.

Auswirkungen auf den Akkuverbrauch des Smartphones

Anna-Lina Köhler: Für viele LbM-Technologien wie die Beacon-Technologie wird im Zusammenhang mit einer App meistens von den Nutzern gefordert, dass die Bluetooth-Funktion ihres Smartphones eingeschaltet sein muss. Das wirkt sich wiederum häufig auf den Akkuverbrauch des Smartphones aus. Wie ist das bei der locandis Technologie?

Stefan Brinkhoff: Ja, wir haben von manchen Kunden auch schon gehört, dass bestimmte LBM Lösungen den Akkuverbrauch sehr in die Höhe treiben. Wir bei locandis nutzen unter anderem ein sogenanntes „silent tracking“. Unsere Lösungen sind so umgesetzt, dass auch bei erforderlichem Bluetooth-Gebrauch die Akkuleistung nicht beeinträchtigt wird. Das liegt unter anderem auch daran, dass die App zu ihrer Zweckerfüllung nicht geöffnet sein muss.

Anna-Lina Köhler: Im Bereich-Indoor Lokalisierung  bietet Philips eine auf Licht basierte Lösung der Lokalisierungsfunktion an. Warum sind Ihrer Meinung nach Beacons trotzdem die bessere Lösung?

Stefan Brinkhoff: Die Infrastrukturkosten sind bei der lichtbasierten Lösung von Philips vollkommen anders. Während Beacons einfach an der Decke anzubringen sind, muss bei Indoor-Lokalisierung von Philips das komplette Lichtsystem ausgetauscht werden. Neben dem hohen Kostenunterschied besteht außerdem der wesentliche Nachteil, dass die Indoor-Navigation bei der lichtbasierten Lösung nur dann funktioniert, wenn die App auf dem Smartphone des Kunden auch geöffnet ist. Bei der Beacon-Technologie wird das nicht gefordert, und die App kann auch geschlossen sein. Wir gehen davon aus, dass das einen wesentlichen Einfluss auf die Kundenakzeptanz hat.

Anna-Lina Köhler: Abschließend die Frage, welche Bedeutung messen Sie Location based Marketing und dessen Technologien für die Zukunft bei?

Stefan Brinkhoff: Location based Marketing wird zunehmend bedeutungsvoller. Denn Werbung erzeugt gerade bei der jüngeren Generation dann Relevanz, wenn sie im richtigen Kontext ausgestrahlt wird. Und das wird durch Location based Marketing Technologien wie etwa Beacons erst möglich gemacht.

 

Stefan Brinkhoff, locandis Gründer, im Gespräch mit Anna-Lina Köhler

 

ADAC-Studie zum Preiswettbewerb bei Tankstellen

Sind Kunden zu bequem für Preisvergleiche und nehmen dafür lieber höhere Kosten in Kauf? Zumindest ein Großteil von Autofahrern sieht es bei den Preisen an Tankstellen offenbar nicht so eng. Diesen Rückschluss legt eine neue ADAC-Studie nahe, die den Preiswettbewerb bei Tankstellen untersucht. Die Studie vermittelt interessante Einsichten zum Pricing und zum Verhalten von Konsumenten. So sagt der ADAC-Präsident Peter Meyer, dass 43 Prozent der Autofahrer erst tanken, wenn der Tank leer ist. 41 Prozent vergleichen nie oder selten die Kraftstoffpreise, und 40 Prozent steuern immer dieselbe Tankstelle an – und das, obwohl die Preise bis zu 10 Cent pro Tag an derselben Tankstelle schwanken.

Preiswettbewerb bei Tankstellen lässt Kunden eher kalt

Dazu Pricing-Experte Professor Hans-Christian Riekhof: „Im Grunde bestätigt die ADAC-Studie, was auch wir in unseren regelmäßigen empirischen Studien zum Konsumentenverhalten immer wieder herausfinden: Kunden sind weit weniger preissensitiv als allgemein angenommen wird. Sie kaufen Produkte (und tanken), wenn es notwendig ist und der konkrete Bedarf da ist (der Tank leer ist), sie haben weder die Zeit noch die Energie, sich ausführlich mit Preisvergleichen zu beschäftigen oder gar noch einen Umweg zu fahren. Aus Sicht der Verhaltensforschung ist das durchaus nachvollziehbar.“

Locationinsider: Die Zukunft der Kundenkarte ist digital

Die Zukunft der Kundenkarten ist digital. Das schreibt der Location Insider, der die Studie zur Zukunft der Kundenkarten aufgegriffen hat, die Prof. Dr. Hans-Christian Riekhof und Stefan Brinkhoff für die PFH Private Hochschule Göttingen erstellt haben. Der Location Insider, Deutschlands Online-Fachdienst zur Digitalisierung des Handels, führt dazu aus: „Die Plastik-Kundenkarte im Portemonnaie des Kunden hat keine Zukunft.“ Das fasse das Ergebnis der Untersuchung der PFH Private Hochschule Göttingen treffend zusammen. Ein Blick auf die Details der Studie zeige, dass Unternehmen bereits dabei sind, digitale Kundenkarten umzusetzen, oder aber sie zumindest für sinnvoll zu betrachten. 85 % der befragten Unternehmen halten generell eine Kundenkarte für sehr sinnvoll oder sinnvoll.

In einem seien sich alle Befragten aus allen Branchen einig: Eindeutig bevorzugt werden unternehmensspezifische Karten gegenüber übergreifenden Initiativen wie Payback oder Deutschlandcard.

Hier lesen Sie den gesamten Artikel

Hier geht es zur Studie zur Zukunft der Kundenkarten

Die richtigen Preise für wirksamen Klimaschutz setzen

In seiner Ausgabe vom 19. Februar 2018 berichtet dass Handelsblatt darüber, dass Deutschlands größte Unternehmen sich dafür einsetzen, dass der CO2-Ausstoß einem besseren und umfassenderen Preismechanismus unterworfen werden sollte.

Pricing-Experte Prof. Hans-Christian-Riekhof sieht darin einen denkwürdigen Vorstoß. „Eigentlich wäre zu erwarten, dass von staatlicher Seite Vorschläge gemacht würden, wie Emissionen richtig besteuert oder bepreist werden. Das setzt aber voraus, dass die Behörden sich mit der Schaffung wirksamer Emissionsmärkte auseinandersetzen. Und in solche Märkte wären übrigens auch die Landwirtschaft sowie der Verkehrs– und der Wärmesektor einzubeziehen“, sagt Riekhof.

Die Bestimmung angemesser Preise liegt bei den Märkten

„Es gehört zu den volkswirtschaftlichen Binsenweisheiten, dass Märkte ein ziemlich effizienter Mechanismus zur Bestimmung angemessener Preise sind. Über die Funktionsfähigkeit dieser Märkte zu wachen, ist eher eine Aufgabe von Behörden. Wenn jetzt die Marktteilnehmer die Schaffung von effizienteren Märkten fordern, sollte dieser Ruf nicht ungehört verhallen.“

Was Warren Buffet und andere Erfolgreiche gemeinsam haben

Einige der weltweit erfolgreichsten Menschen haben etwas gemeinsam: Es ist ist nicht ein hoher IQ und auch nicht eine unglaubliche Glückssträhne. Es ist ihr Sinn fürs Lesen. Bücher waren ihr profitabelstes Investment. Ein Artikel von Autorin Sandra Wu im „Blinkist Magazine“ beleuchtet diesen interessanten Aspekt.

So ist darin zu erfahren, dass etwa Warren Buffet, einer der weltweit erfolgreichsten Investoren, und Top-US-Investor Charlie Munger einst ganz klein begannen, mit einem Tagesverdienst von gerade mal 2 US-Dollar pro Tag. Dass sie wenige Dekaden später pro Tag rund 20 Millionen verdienen, hätten sie zu einem großen Anteil ihrem Leseverhalten zu verdanken. Buffet etwa verbringe rund 80 Prozent seines Tages mit Lesen. Zu Beginn seiner beispiellosen Investment-Karriere, so heißt es weiter, habe er an einem einzigen Tag 600 bis 1000 Seiten gelesen. Dies habe alles verändert.

Und er hat gleich einen Tipp: „Lesen Sie 500 Seiten – pro Tag! So funktioniert Bildung. Es vermehrt sich so wie ein Zinseszins. Jeder von Ihnen kann das tun. Aber ich garantiere Ihnen auch: Nicht viele von Ihnen werden es tun.“ Ein weiterer Ratschlag: „Egal, wo Sie im Leben heute stehen: Lernen Sie stets weiter – und Sie werden mit Erfolg belohnt.“

Der Artikel geht auch auf Menschen wie Technik-Entrepreneur Elon Musk, Bill Gates und Mark Zuckerberg ein. Den vollständigen Artikel in englischer Sprache lesen unter folgendem Link: https://www.blinkist.com/magazine/posts/reading-habits-of-highly-successful-people

 

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Pricing-Experte Prof. Riekhof über individualisierte Tarife in der Auto-Versicherung

Individualisiertes Pricing steht auf der Agenda vieler Unternehmen, führt es theoretisch doch dazu, die Zahlungsbereitschaft der Kunden optimal auszuschöpfen. In der Praxis ist das allerdings gar nicht so einfach umsetzbar. Umso bemerkenswerter sind die Versuche von Versicherern, mit Telematik-Tarifen (siehe dazu den Bericht im Handelsblatt von Christian Schnell am 30.1.18) das persönliche Fahrverhalten und die damit einhergehenden Versicherungsrisiken individuell abzubilden. Mit  diesen Tarifen messen die Versicherer den Fahrstil ihrer Kunden – wie schnell sie fahren, beschleunigen und bremsen. Bis zu 40 Prozent Rabatt sollen demnach möglich sein, wenn man bereit ist, seinen Fahrstil digital erfassen zu lassen.

Die Zukunft des Pricing?

Müssen wir damit rechnen, dass Preise in Zukunft generell weiter individualisiert werden? „Ja und nein“, meint Pricing-Experte Prof. Dr. Hans-Christian Riekhof von UNICconsult Strategieentwicklung. „Die zunehmende digitale Verfügbarkeit relevanter Daten vereinfacht es einerseits, auf der Basis von Algorithmen den ‚optimalen‘ Preis zu errechnen. Die andere Seite der Medaille ist die Akzeptanz dieser Art der Preisfindung beim Kunden.“ Wer das vielleicht sogar unbegründete Gefühl habe, „über den Tisch gezogen“ zu werden, ziehe Anbieter vor, die einfache und transparente Preise versprechen. „Warten wir es ab, wie der Verbraucher reagieren wird. Manche Innovationen brauchen eine gewisse Zeit, bis sie sich im Markt wirklich durchsetzen“, resümiert Prof. Riekhof.

Zum Artikel im Handelsblatt

 

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Business Unit VW Group bei Leoni: Änderungsdynamik beim Pricing

Peter Becker Leoni

Im Rahmen der Studie Pricing-Prozesse in der Automobilzulieferindustrie führte Prof. Dr. Hans-Christian Riekhof ein Interview mit Peter Becker, Head of Business Unit VW Group bei Leoni.

Professor Riekhof: Gibt es Forschungsergebnisse aus unserer Studie zu den Pricing-Prozessen bei Automobilzulieferern 2017, die Ihnen besonders ins Auge fallen und die Sie so nicht erwartet hätten?

Peter Becker: Nein, obwohl das Ergebnis durchaus ernüchternd ist, legt die Studie über den großen Querschnitt der Befragten ein sehr deutliches und aus meiner Sicht ehrliches Bild des Ist-Zustands der Branche in Sachen Pricing dar.

Riekhof: Welchen Veränderungen unterliegt das Pricing in Ihrer Branche? Gibt es hier eine gewisse Veränderungs-dynamik oder kommen die Preise heute genauso zustande wie vor zehn Jahren?

Becker: Aus meiner Sicht gibt es eine ordentliche Änderungsdynamik. Veränderungen ziehen zwar langsam ein, sind aber erzeugt durch den Willen der Branche, die Professionalität und die Profitabilität der Geschäfte in der Abwicklung zu erhöhen.

Riekhof: In der Automobilindustrie findet gerade ein tiefgreifender Wandel hin zum Ausbau der Elektromobilität in ihren ganz verschiedenen Ausprägungen statt. Verändern sich dadurch auch die Rahmenbedingungen für das strategische Pricing? Wird es zum Beispiel für die Zulieferer einfacher, sich in ihrem Wertschöpfungsbeitrag zu differenzieren, so dass der Preisdruck eventuell auch geringer wird?

Becker: Ja, ich sehe das so. Der Wandel in dieser Zeit hat ein sehr hohes Tempo. Ferner sind Partner der Branche mehr denn je darauf angewiesen, die Herausforderungen gemeinsam zu meistern. Wertschöpfung zu schaffen und neue Dienstleistungen anzubieten, ermöglicht auch die Differenzierung mit entsprechenden positiven Effekten auf das Pricing.

Riekhof: Welche Chancen sehen Sie für ein wertbasiertes Pricing (Value-Based Pricing) bei Leoni?

Becker: Die Chancen für ein wertbasiertes Pricing bei Leoni sind gut. Entsprechende Maßnahmen halten – langsam – im Unternehmen Einzug. Dennoch stimmt die Aussage Ihrer Studie, dass in Sachen Fokus bei Ertragsverbesserungen die genannten weiteren Maßnahmen – heute noch – höhere Priorität genießen.

Riekhof: Gibt es in Ihrem Hause im Rahmen des Pricing-Managements Werkzeuge und Vorgehensweisen, die Sie als richtungweisend bezeichnen würden? Oder folgt das Pricing bei Ihnen – aus gutem Grund – eher branchenüblichen Regeln und Gepflogenheiten?

Becker: Persönlich glaube ich schon, dass das „branchenübliche“ Vorgehen an der ein oder anderen Stellen hinterfragt werden muss. Innovative Ideen und vor allem fokussiertes Herangehen in den Unternehmungen in Sachen Pricing können neue Werkzeuge für das Pricing schaffen. Das tun auch wir bei LEONI, und unter der Programm-Headline „Sales-Excellence“ werden einige konkrete Ansätze gebündelt.

Riekhof: Leoni verfügt über ganz unter schiedliche Geschäftsbereiche, die mit hoher Autonomie ihre Marktsegmente bearbeiten. Gibt es in Ihrem Hause Prozesse, bereichsübergreifende Preisstrategien für bestimmte Kunden- und Marktsegmente festzulegen?

Becker: Ja, es gibt sehr unterschiedliche Geschäftsbereiche bei LEONI. Dennoch ist dort, wo die Mechanismen am Kunden gleich sind, z. B. bei uns im Geschäftsbereich WSD der LEONI (Bordnetze), ein Ansatz machbar, Prozesse bereichs- und kundenübergreifend zu optimieren, und wir arbeiten daran.

Riekhof: In welchem Maße haben Sie die in einem professionellen Pricing liegenden Wertschöpfungspotenziale in Ihrem Unternehmen bereits ausgeschöpft?

Becker: Auf einer Skala von 1 bis 10 lege ich mich – Stand heute – auf die 4 fest. Da gibt es also noch einiges zu tun. Aber wir bewegen uns in die richtige, wertschöpfende Richtung!

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Studie zur Zukunft der Kundenkarten

Wie steht es um die Zukunft traditioneller und digitaler Kundenkarten in Handel, Systemgastronomie und Tourismus? Schöpfen Unternehmen die Möglichkeiten neuer Technologien aus? Diesen Fragen geht die neue Studie der PFH Private Hochschule Göttingen nach, erstellt von Prof. Dr. Hans-Christian Riekhof und Stefan Brinkhoff (M.Sc.).

Kundenkarten gelten heute als wertvolles, praktikables und beliebtes Instrument der Kundenbindung. Vorteil für die Kunden: ein hoher Mehrwert durch individualisierte Kommunikations- und Incentive-Programme. Unternehmen profitieren im Gegenzug von einem neuen, individualisierbaren Kommunikationskanal zum Kunden inklusive wichtiger Erkenntnisse zum tatsächlichen Kundenverhalten. Unter dem Stichwort Location Based Marketing lassen sich digitale Kampagnen ortsbezogen direkt am Regal ausspielen; dadurch
steigt nachweislich die Relevanz der Botschaften. Darüber hinaus zeichnen sich Kundenkarten als ein Marketinginstrument aus, das eine unmittelbare Erfolgsbetrachtung und wirtschaftliche Bewertung jeder einzelnen Aktion und Kampagne möglich macht. Gleichzeitig tritt eine gewisse Sättigung ein: Portemonnaie und Brieftaschen sind mit Plastikkarten überfüllt, und im Zweifelsfall hat man die benötigte Kundenkarte beim Einkauf gerade nicht dabei.

Vor diesem Hintergrund hat die Wissenschaftler der Studie interessiert, wie Unternehmen aus den bereits erwähnten Branchen über eine digitale Kundenkarte, die beispielsweise als App auf dem Smartphone zur Verfügung steht, denken, welchen Nutzen sie einer
solchen digitalen Kundenkarte beimessen und wie die Verbreitung dieser digitalen Kundenkarten aussieht. Und ob Unternehmen eher auf die eigene, unternehmensspezifische Kundenkarte setzen, oder ob man unternehmensübergreifenden Karten (wie etwa payback oder Deutschlandcard) den Vorzug gibt.

Die Studie als pdf-Download (698 KB)