Buchtipp No. 53 (2022): ROY F. BAUMEISTER / JOHN TIERNEY: DIE MACHT DES SCHLECHTEN. NICHT MEHR SCHWARZTSEHEN UND GUT LEBEN.

Frankfurt/Ney York 2019.

Von Hans-Christian Riekhof

Baumeister und Tierney widmen sich einem psychologischen Phänomen, das allgegenwärtig ist, aber noch nicht die erforderliche Aufmerksamkeit erhält: der Negativitätseffekt. Es geht um destruktive Muster in unserer Wahrnehmung und Informationsverarbeitung – negative Ereignisse, Krisen, Katastrophen und negative Emotionen wirken weitaus stärker als positive. Uns fallen viel mehr Worte ein für negative als für positive Emotionen. Hier gibt es verzerrende Effekte, die unser Urteilsvermögen nachhaltig beeinflussen und zu einer falschen Weltsicht führen.

Wir sind in einer medial vernetzten Welt umgeben von negativen Nachrichten und Schlagzeilen. Journalisten wie Blogger nutzen sehr geschickt den Negativitätseffekt: die negativen Headlines und Katastrophenmeldungen generieren mehr Aufmerksamkeit, mehr Klicks, mehr Kommentare, mehr Auflage.

Dieser Negativitätseffekt zieht sich durch viele gesellschaftliche Bereiche, auch durch die Wissenschaft selbst. So haben Psychologen viel intensiver negative Effekte erforscht wie etwa Ängste, posttraumatische Belastungsstörungen oder einfach nur die negativen Wirkungen von Stress.

Was uns bleibt: wir können mit rationalen Strategien gegensteuern und die irrationalen negativen Impulse überwinden. Die Lektüre des Buches von Baumeister und Tierney liefert hierzu das notwendige Rüstzeug und gibt wertvolle Anregungen, wie wir der Macht des Schlechten und dem Negativitätseffekt entgehen können.

 

 

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