Der Bestsellerautor auf die Frage, ob er angesicht der Corona-Pandemie eine neue Ära der Selbstversorgung und ein Ende der Globalisierung sieht:

„Erstens wird das keinen Schutz vor künftigen Epidemien bieten. Epidemien breiteten sich schon im Mittelalter aus, als es weder Flugzeuge noch Kreuzfahrtschiffe gab, sondern bloß Pferde oder Esel, um sich fortzubewegen. Man muss bis ins Steinzeitalter zurückgehen, um eine Gesellschaft zu finden, die vor Epidemien vollkommen geschützt war, weil sie isoliert war. Zweitens ist nicht Isolation das Gegenmittel zur Epidemie. Wir brauchen verlässliche und gute Informationen, die sowohl auf der Länderebene als auch auf der Ebene der Individuen geteilt werden. So können Länder, die mit der Epidemie bereits Erfahrung gesammelt haben, andere Länder über die Symptome und effektive Gegenmaßnahmen informieren. Natürlich müssen wir die Grenzen im Epidemiefall schließen, aber das sollte nur auf der Basis einer internationalen Kooperation erfolgen.“

– Bestsellerautor Yuval Noah Harari in „Wir brauchen eine globale Führung“ über die Frage, welche Folgen die Corona-Pandemie langfristig für die Europa-Idee, für die Weltordnung und und für unser Verhältnis zur Technik haben könnte, Handelsblatt, 27., 28., 29. März 2020, Seite 52, Nr. 62


Weiterführende Links:

Autor Yuval Noah Harari: siehe auch unsere Buchbesprechungen „Homo Deus“, und „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“

Weitere Zitate