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Die Sichtbarkeit als Währung

Marie-Christine Ostermann plädiert im Handelsblatt vom 9.7.2021 in einem Gastbeitrag für mehr Sichtbarkeit von Frauen in der (medialen) Öffentlichkeit: eine sehr spannende Perspektive in einer lange währenden Debatte.

Sichtbarkeit ist in einer Ökonomie der Aufmerksamkeit, wie sie etwa Georg Franck in seinem gleichnamigen Buch beschreibt, eine wichtige Währung, die allerdings noch selten so klar thematisiert wird. Marie-Christine Ostermann betrachtet die psychologische Dimension des Themas (wer hat warum zu viele Selbstzweifel und schreckt vor zu viel Aufmerksamkeit zurück, wer scheut den rüden Ton auf manchen Plattformen), und sie benennt auch mögliche „Kosten“ einer hohen persönlichen Sichtbarkeit.

Und sie betrachtet die Unterschiede in der Aufmerksamkeit, die Frauen und Männer in den klassischen Medien erhalten. Was aber unbedingt zu ergänzen wäre, ist die Aufmerksamkeit in den sozialen Medien, nach der Frauen und Männer streben und die ihre dort geteilten Beiträge erhalten. Hier gelten andere Gesetzmäßigkeiten für das Erreichen von Aufmerksamkeit. Keine Redaktion und kein Kurator haben eine mehr oder weniger heimliche Agenda, wenn es um Likes und Follower geht – ein Thema, das empirischer Forschung sehr gut zugänglich wäre.

Links:

Gastbeitrag im Handelsblatt (Website):
https://www.handelsblatt.com/meinung/gastbeitraege/gastkommentar-ein-plaedoyer-fuer-die-sichtbarkeit-von-frauen/27399210.html

Gastbeitrag im Handelsblatt (pdf):
Frauen müssen sichtbarer werden

Foto/Screenshot: Handelsblatt