Thomas Straubhaar über die Notwendigkeit, das Bruttoinlandsprodukt als Wohlstandsindikator in Frage zu stellen, weil es einen immer größeren Anteil gesellschaftlicher Arbeit und Wertschöpfung nicht abbildet:

„Die Wertschöpfung im Internet, der virtuelle Handel mit digitalen Daten sowie die Effekte einer Sharing Economy, in der gerade teure und langlebige Güter – wie Wohnungen, Autos oder Elektrogeräte – gemeinsam genutzt und nicht selbst erworben werden, entziehen sich in beachtlichen Teilen der sächlichen Erfassung, räumlichen Zuordnung und zeitlichen Abgrenzung. Deshalb sind das BIP und seine Messverfahren von geringerer Aussagekraft denn je. Das zu erkennen, ist nicht nur eine minimale Anforderung an die Wissenschaft, die nach neuen und besseren Methoden zu suchen hat. Es muss auch Öffentlichkeit und Medien vermittelt werden, wie unsinnig es geworden ist, sich beim BIP um marginale Schwankungen hinter dem Komma Gedanken zu machen oder gar Sorgen oder Euphorie zu verbreiten, wenn grundsätzliche Probleme das ganze Konzept in Frage stellen.“

– Thomas Straubhaar „Die Stunde der Optimisten – So funktioniert die Wirtschaft der Zukunft“, Edition Körber

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