Nobelpreisträger Joseph Stiglitz über fehlgeleitete Aktienmärkte

„Wie wir schmerzlich erfahren mussten, haben die Märkte nicht immer recht. Sie liegen sogar ziemlich oft daneben. Zum einen sind Aktienmärkte tendenziell nur an kurzfristigen Entwicklungen interessiert. Das haben wir 2008 gesehen. Sie haben die tiefen Probleme erst sehr spät verstanden. Zum anderen sind die Märkte sehr optimistisch, dass die Regierungen das Schlimmste verhindern. Was dabei verstörend ist: Von den 2,7 Billionen Dollar, die die US-Regierung für Hilfspakete bereitgestellt hat, geht ein großer Teil an große Unternehmen. Das ist, was sich in Aktienpreisen widerspiegelt. Das Trauma, das unsere Wirtschaft gerade insgesamt erlebt, blenden sie aus.“

– US-Nobelpreisträger Joseph Stiglitz in „Ein Trauma für die Weltwirtschaft“ – Der US-Nobelpreisreisträger sieht in der Coronakrise eine Zäsur, die den Kapitalismus nachhaltig verändern und Präsident Donald Trump um eine zweite Amtszeit bringen könnte, Handelsblatt, 6. Mai 2020, Nr. 87

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