Buchtipp No. 37 (2019): GREGG EASTERBROOK: WARUM DIE WELT EINFACH NICHT UNTERGEHT.

München 2019.

Schon das vor mehr als 15 Jahren erschienene Buch von Gregg Easterbrook mit dem Titel „The progress paradox: How life gets better while people feel worse“ lieferte extrem lesenswerte Einsichten in die Art und Weise, wie Menschen den allgemeinen Fortschritt in der Welt und die Verbesserung der Lebensbedingungen wahrnehmen und warum sich Katastrophenszenarien beachtlicher Beliebtheit erfreuen.

Sein neues Buch greift die Themen auf und beschreibt fakten- und detailreich Trends und Veränderungen in den Lebensbedingungen der Menschen. Bereits die Überschriften des ersten Teils sind sehr aufschlussreich:

  • Wieso verhungern wir nicht?
  • Wieso leben wir trotz unserer schlechten Angewohnheiten immer länger?
  • Wird die Natur zugrunde gehen?
  • Wird die Wirtschaft zusammenbrechen?
  • Wieso geht die Gewalt zurück?
  • Wieso wird die Technologie sicherer statt gefährlicher?
  • Wieso gewinnen die Diktatoren nicht?

Wie die Schwarzmalerei in Mode kam

Sehr lesenswert ist auch das Kapitel mit der Überschrift „Wie die Schwarzmalerei in Mode kam“. In der Tat hat die Schwarzmalerei eine wichtige Funktion in den Medien: sie lenkt die Aufmerksamkeit und steigert die Auflagen. Aber das ist die große Gefahr: Schwarzmalerei verstellt den Blick für Entwicklungen, die unter der Oberfläche zu verzeichnen sind.

Angesichts der beachtlichen Unkenntnis der meisten Menschen in den meisten Ländern über die in den vergangenen 50 oder 100 Jahren erzielten Fortschritte in den Lebensbedingungen ist es erforderlich, dass wir uns mit diesen Themen anders als bisher auseinander setzen. Der jahrzehntelangen Forschung von Hans Rosling (siehe sein Buch „Factfulness“) ist es zu verdanken, dass wir sehr genau wissen, wie wenig Kenntnisse die Mehrheit der Bevölkerung in der Mehrheit der Länder über den Zustand unseres Planeten haben.

Gregg Easterbrook leistet hier einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung. Er bietet auch viele Anregungen, wo wir mehr tun sollten als bisher, wo wir Ressourcen anders einsetzen müssen und welche Themen in der Öffentlichkeit bisher zu wenig Beachtung finden. Es ist zu hoffen, dass es eine hinreichende (mediale) Beachtung findet.

Dr. Hans-Christian Riekhof

 

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