„Ich habe auch gelesen, dass man heute zu Verhandlungen immer einen „Shadow Negotiator“ hinzuzieht. Also einen Schattenverhandler. Das sind Leute, die keine eigenen Interessen haben, aber sich auf das Verhandeln verstehen. Man fragt den Schattenverhandler, was man fordern soll, und der macht schließlich Vorschläge. So kommt man offenbar weiter. Schattenverhandler sagen zum Beispiel, dass man sich in Gehaltsverhandlungen stets mit Maximalforderungen, die ganz kurz vor der Unverschämtheitsgrenze sind, hineingeben muss. Man soll es nur irgendwie begründen können, sodass die Gegenseite den Eindruck hat, dass man es tatsächlich ernst meint und nicht nur blufft. Diese erste Zahl, die man nimmt, ist dann die „Ankerzahl“, um die sich alles dreht.“

– Tilmann Prüfer, Kolumnist für das Handelsblatt, in „Schattenminister für Trump – So einen ‚Shadow Negotiator‘ bräuchten wir eigentlich alle“, Handelsblatt vom 15., 16., 17. November 2024, Seite 15, Nr. 222

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